Eine Feuerwehr ist nur so gut wie ihre Kameradinnen und Kameraden. Unsere Truppe besteht aus einer Mischung aus Jung und Alt und kann nur weiterbestehen, wenn neue Mitglieder die Feuerwehr verstärken.
Bei Feuer, Gefahr oder Unfall die 112 wählen, lernt man bereits im Kindesalter. Dann kommt die Feuerwehr und hilft!
Es besteht aber auch die Möglichkeit, eine andere Wahl zu treffen, um im Ernstfall Hilfe zu bekommen:
Werde selbst ein Teil der Feuerwehr!
Wenn du dich dazu entschieden hast und den Kontakt zu uns aufnehmen willst, melde dich bei einem Feuerwehrmitglied oder direkt beim Wehrführer. Nach einem Aufklärungsgespräch wird dann im Rahmen der Jahreshauptversammlung und persönlicher Teilnahme die Aufnahme der Neulinge beschlossen. Ab dem Zeitpunkt ist man Truppfrau/-mann-Anwärter und Teil der aktiven Feuerwehr.
Grundlage gemäß der Feuerwehrdienstvorschrift 2 (FwDV 2) für den aktiven Dienst ist als nächstes die Absolvierung des Lehrgangs „Truppmann-Ausbildung (Teil1)“ auf Amtsebene. Dort werden alle Anwärter des laufenden Jahres und Feuerwehren des Amtes Süderbrarup gemeinsam an ca. 10-12 Abenden ausgebildet.
Nach erfolgreicher theoretischer und praktischer Abschlussprüfung folgt dann die praktische Ausbildung in unserer eigenen Feuerwehr durch die aktiven Kameraden im Rahmen der regelmäßigen Übungsdienste.Neben einer obligatorischen Erste-Hilfe-Ausbildung bilden wir eine Kombination praktischer und theoretischer Übungsinhalte zu folgenden Themen aus: Löscheinsatz, Einfache Technische Hilfe, überörtliche Hilfe, ABC-Gefahrenstoffe, Objektkunde, Knoten und Stiche sowie der Einsatz tragbarer Leitern. Die Feuerwehrübungen können als Theorieabend, als Einsatzübung draußen oder als Kombination aus beidem Donnerstag abends statt. Oft laden wir dazu auch Nachbarfeuerwehren ein oder besuchen diese, um das wichtige Zusammenspiel in der gemeindeübergreifenden Hilfeleistung zu üben. Schau doch gerne mal vorbei - die Termine findest du auf unserer Website.
Der Lehrgang „ABC-Modul I“, der an ca.5 Abenden in der Kreisfeuerwehrzentrale in Schleswig erfolgt, komplettiert dann den Ausbildungsabschnitt Truppmann Teil 2 und die Grundausbildung ist geschafft. Man ist jetzt Feuerwehrfrau /-mann. Diese Grundausbildung muss jeder durchlaufen.
Wir haben Mitglieder, die über Jahrzehnte aktiv waren und keine weiteren Lehrgänge als die oben genannten besucht haben. Bei vielen wächst jedoch mit der Zeit der Wunsch, sich weiterzubilden, um komplexere Aufgaben im Einsatz übernehmen zu können. Diese weiteren Lehrgänge sind freiwillig und bauen auf die Grundausbildung auf.
Der nächste Schritt wäre der Erwerb der Ausbildung im Sprechfunk (ca. 3-4 Abende und ein Samstag). Im Frühjahr 2016 wurde der neue Digitalfunk eingeführt, der die Kommunikation an der Einsatzstelle neu organisiert und vom Anwender einen sicheren Umgang mit der Technik fordert. Der Sprechfunklehrgang ist Voraussetzung für fast alle weiteren technischen Lehrgänge und für die Führungsausbildung.
Sodann kann die Ausbildung zum Maschinisten beginnen, um die Pumpe und sämtliches technisches Gerät bedienen zu können (ca. 3-4 Abende und 1 Samstag). Nur ausgebildete und eingewiesene Maschinisten dürfen unser Feuerwehr-Einsatzfahrzeug (aktuell noch TSF-W, ab 2024 dann LF10) fahren.
Von grundsätzlicher Bedeutung ist bei entsprechender gesundheitlicher Eignung die Teilnahme am Lehrgang „Atemschutzgeräteträger“. Früher galt ein Feuer als gelöscht, wenn das Wasser, das unten aus dem Gebäude herauskommt, die gleiche Temperatur hat, mit der es oben zugeführt wurde. Heute ist es kaum noch zu vertreten, einen Zimmerbrand mit mehreren Kubikmetern Wasser zu löschen, da es dann zu erheblichen Löschwasserschäden kommt. Die Lösung ist der Inneneinsatz zur Brandbekämpfung, und der geht nur unter Atemschutzeinsatz. Immer größere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang auch die taktische Ventilation mit offensivem Einsatz von Belüftungsgeräten erlangt, um Rauch und Wärme aus dem Gebäude zu drücken. Hier ist immer Bedarf, und in der Feuerwehr Norderbrarup wird hierzu regelmäßig und häufig trainiert - auch unter Benutzung des Brandübungscontainers und der Atemschutzübungsanlage in der Kreisfeuerwehrzentrale Schleswig.
Die „kleinste“ Führungsausbildung ist dann die sog. „Truppführer-Ausbildung“ (ca. 10 Abende). Der Truppführer ist dann verantwortlich für seinen Truppmann; ein Löschtrupp z.B. im Inneneinsatz besteht somit aus mindestens 2 Personen. Bis zu dieser Führungsausbildung werden alle Lehrgänge auf Amtsebene in Süderbrarup bzw. an der Kreisfeuerwehrzentrale SL-FL angeboten. Alle darüber hinausgehenden Führungsfunktionen wie z.B. Gruppenführer (verantwortlich für eine Löschgruppe mit 9 Personen) oder Zugführer (verantwortlich für einen Löschzug mit 22 Personen) werden dann in 2-wöchigen Lehrgängen in der Landesfeuerwehrschule SH in Harrislee ausgebildet. Die Teilnahme dort kann nur nach Wahl bzw. Ernennung erfolgen.
Darüber hinaus können auch verschiedene „kleinere“ Themen ausgebildet werden, z.B. Umgang mit der Motor-Kettensäge, Ölschadenunfälle, Unfälle im Tiefbau oder auch Absturzsicherung. Wer Interesse hat, kann sich auf den Seiten des Kreisfeuerwehrverbandes SL-FL oder der Landesfeuerwehrschule SH informieren.