Das Fahrzeug der Feuerwehr Norderbrarup wurde am 21.10 im Rahmen eines Hilfeleistungseinsatzes beim Hochwasser in Arnis in einen Unfall verwickelt und so stark beschädigt, dass die Wehr auf ein Ersatzfahrzeug zurückgreifen muss.

Die Wehr wurde am frühen Abend durch die Regionale Führungsstelle Amt-Kappeln-Land angefordert und für ca. 6 Stunden zusammen mit der Nachbarwehr aus Saustrup eingesetzt, um im Einsatzabschnitt „Logistik“ Sandsäcke zu befüllen und damit die Straße Neuer Damm zu schützen. Unsere Einsatzkräfte füllten 6 Stunden lang zusammen mit vielen hilfsbereiten Anwohnern insgesamt 90t Sand in Säcke ab und verbrachten diese zum Damm. Im Verlauf der Nacht stieg der Pegel jedoch so hoch, dass das Wasser von der Süd-West-Seite quasi „von hinten“ kam, so dass auch der letzte trockene Bereich in Arnis leider nicht gehalten werden konnte.
Nach ca. 6 Stunden wurden die Norderbraruper Einsatzkräfte durch Wehren aus Oersberg, Oeversee und Eggebek abgelöst, damit sich die 21 durchnässten Feuerwehrleute, die körperlich teils über der Belastungsgrenze waren, auf den Heimweg machen konnten. Zum Glück blieben alle heil und unverletzt.
Bei der Abreise unterschätzte ein Teleskoplader, der leere Paletten für Sandsäcke transportierte, die Breite des Norderbraruper Fahrzeug, fuhr rückwärts in das stehende Fahrzeug und riss dabei den hinteren linken Träger des Fahrzeugaufbaus heraus. Die wirkenden Kräfte waren so stark, dass es im gesamten Aufbau zu Verwindungen kam und sich auch die Tore der vorderen Geräteräume beidseitig nicht mehr gewaltfrei öffnen lassen.

Das einzige Fahrzeug der Norderbraruper Wehr ist somit bis auf weiteres nicht mehr einsatzfähig. Da mit einer längeren Ausfallzeit zu rechnen ist, wurde Anfang der Woche ein Leihfahrzeug organisiert, mit dem in der Überganngszeit die Einsatzbereitschaft aufrechterhalten werden kann. Nachdem die Nachbarwehren am Wochenende und Wochenanfang die Stellung hielten, ist die Feuerwehr Norderbrarup seit Mittwoch wieder voll einsatzbereit.

Eine Feuerwehr ohne eigenes Einsatzfahrzeug mag aus unserer Perspektive eines der größten denkbaren Unglücke sein. Uns ins bewusst, dass es die Einwohner in Arnis und vielen anderen Orten noch viel härter getroffen hat. Für den Zusammenhalt und den Kampfeswillen, die sie bei der Bekämpfung der Flut bewiesen haben möchten wir den allergrößten Respekt aussprechen. Die Zusammenarbeit mit den Helfern und der Einsatzleitung lief reibungslos, Helferinnen und Helfer aus Arnis sorgten für Verpflegung und empfingen die Einsatzkräfte freundlich als wären es Gäste, obwohl die eigenen Häuser unter Wasser standen. Sie alle können stolz sein auf Ihre geleistete Arbeit. Beim Wiederaufbau und bei der Beseitigung der Schäden wünschen wir viel Kraft, unbürokratische Prozesse und eine schnelle Umsetzung.

Letztes Update: 10.06.2024 11:04 Uhr