Quarantänemaßnahmen: Feuerwehr war vorübergehend nicht einsatzbereit!

Die Feuerwehr Norderbrarup wurde bis zum 8.8.2020 als Quarantänemaßnahme aufgrund der Covid19-Pandemie vorsorglich für 7 Tage von der Einsatzbereitschaft abgemeldet. An Corona erkrant war letztendlich kein Feuerwehrmitglied.

UPDATE 8.8.2020: Seit 0.00 Uhr ist die Feuerwehr wieder vollständig einsatzbereit. Die unten beschriebenen Quarantänemaßnahmen sind beendet. Glücklicherweise hatte sich kein Feuerwehrmitglied mit dem Coronavirus infiziert - alle sind wohlauf. Die Alarm- und Ausrückordnung wird wieder in ihrer ursprünglichen Form angewendet.
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Die Feuerwehr Norderbrarup wurde bis zum 8.8.2020 um 0.00 Uhr von der Einsatzbereitschaft abgemeldet.
Hintergrund ist, dass 14 der 34 aktiven Mitglieder am letzten Juliwochenende an einem privaten Nachbarschaftsfest teilgenommen hatten. Einige Tage später wurde ein ebenfalls auf dem Fest anwesender Gast positiv auf Covid-19 getestet, weshalb das Gesundheitsamt des Kreises für alle Teilnehmer des Festes eine Quarantäne verordnete.
Nach Rücksprache mit dem Amtswehrführer, dem Bürgermeister und dem Schichtführer der Leitstelle Nord entschied sich Gemeindewehrführer die Feuerwehr Norderbrarup während dieser Quarantänezeit von der Einsatzbereitschaft abzumelden. „Nach Abzug der in Quarantäne befindlichen Kameraden, der aufgrund von Corona noch nicht ausgebildeten Kameraden und der tagsüber aus beruflichen Gründen ortsabwesenden Kameraden, können wir tagsüber keine einsatzbereite Mannschaft mehr stellen. Es gilt die strikte Anweisung des Gesundheitsamtes, dass die Betroffen im Haus bleiben müssen, auch wenn sie sich gesund fühlen.“

Die Einsatzbereitschaft wird durch die Nachbarwehren sichergestellt. Die Alarm- und Ausrückeordnung wurde mit dem Zusatz „Stichworterhöhung“ an die aktuelle Situation angepasst. Dabei wird die Schadenslage grundsätzlich jeweils eine stufe kritischer eingruppiert als im Normalfall, so dass mehr Einheiten zum Einsatzort gesendet werden.
Taktisch relevante Einsatzmittel wie die Atemschutz-Rettungstasche und Wärmebildkamera wurden für die Quarantänezeit auf dem Fahrzeug einer Nachbarwehr verlastet.

Der Dienstbetrieb der Feuerwehr Norderbrarup ruht aufgrund der Pandemie seit März. Nach einem Vorstandbeschluss war ursprünglich geplant den Übungsbetrieb am 13. August nach Stufe 4 gemäß der gemeinsamen Empfehlung des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein, des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein und der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord wiederaufzunehmen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation und einer Aktualisierung des Stufenplanes durch Innenministerium wird der Vorstand die Situation zeitnah neu bewerten und mit dem Bürgermeister abstimmen.

Wehrführer Jan Jensen betonte, dass er die Situation für unkritisch halte. „Die Abmeldung der Einsatzbereitschaft ist ein absolutes Standardmodell, das in den Wehren tausendfach praktiziert wird, z.B. wenn das Fahrzeug oder Gerät zur Wartung muss oder defekt ist aber auch wenn es aufgrund von Ausbildungsbetrieb auf Amts- oder Kreisebene nicht verfügbar ist. Das außergewöhnliche in diesem Fall ist lediglich die Quarantäne als Grund. Alles was danach kommt, sind Standardabläufe.“
In einer 60-seitigen aufwendig bis ins Detail ausgearbeiteten Alarm- und Ausrückordnung ist genau ausgearbeitet, wie je nach Situation zu verfahren ist. Die Alarmszenarios werden automatisiert durch den Leitstellenrechner abgerufen und sorgen für ausreichend Einsatzkräfte, die durch einen starken Verbund vieler Nachbarwehren sichergestellt werden.
Bürgermeister Peter Clausen betonte, das Wichtigste sei, dass es allen Beteiligten gut gehe und sich hoffentlich keiner der Teilnehmer des Nachbarschaftsfestes mit Covid19 infiziert habe.

Letztes Update: 10.01.2023 11:30 Uhr